Sie trinken gern Kaffee, kennen sich aber noch nicht so gut aus mit Bohnen, Zubereitung und Zubehör? Dann ist der folgende Guide genau passend für Sie. Dieser Beitrag hilft Ihnen, die ersten Schritte bei der professionellen Kaffeezubereitung mit Freude zu gehen und schalen, schlecht ausbalancierten Kaffee für immer hinter sich zu lassen. Finden Sie heraus, welcher Kaffeetyp Sie sind und worauf es bei der Zubereitung wirklich ankommt!
Kaffee ist mehr als nur ein Getränk. Er ist ein komplexes Naturprodukt, das aus den gerösteten Samen der Kaffeekirsche hergestellt wird. Weltweit gibt es über 100 Arten der Gattung Coffea, im Handel dominieren hierzulande aber zwei Sorten: Arabica und Robusta.
Arabica-Kaffee (Coffea arabica) wächst in höheren Lagen, ist empfindlicher, aber aromatischer. Er enthält weniger Koffein als Robusta-Kaffee, dafür mehr feine Säuren und komplexe Geschmacksnoten, die von schokoladig bis floral reichen können. Robusta (Coffea canephora) wächst in tieferen, wärmeren Regionen, ist widerstandsfähiger und hat einen kräftigeren, oft erdigeren Geschmack, aber auch mehr Bitterstoffe und bis zu doppelt so viel Koffein.
Arabica macht rund 60 bis 70 Prozent der Weltproduktion aus, Robusta etwa 30 bis 40 Prozent. Mischungen aus beiden Sorten sind ebenfalls sehr verbreitet, vor allem im Espresso-Bereich.
Ihr persönlicher Lieblingskaffee hängt sehr wahrscheinlich nicht nur von der Sorte ab, sondern auch von der Herkunft, der Röstung und der Verarbeitung. Kaffee aus Äthiopien schmeckt oft fruchtig und blumig, Bohnen aus Brasilien hingegen schmecken eher nussig und schokoladig.
Entscheidend ist auch die Röstung. Helle Röstungen bringen die natürlichen Aromen der Bohne zur Geltung, sind aber auch säurebetonter. Mittlere Röstungen wirken ausgewogen und sind meist ein guter Einstieg. Dunkle Röstungen schmecken kräftiger, mit Röstaromen und weniger Säure. Sie sind perfekt für Espresso-Fans.
Kaufen Sie am besten kleine Probierpakete verschiedener Röstereien. Viele bieten Sets mit 3 bis 5 Sorten an. So können Sie verschiedene Profile testen, ohne gleich große Mengen zu lagern. Achten Sie dabei immer auf das Röstdatum – am besten schmeckt Kaffee innerhalb der ersten 6 bis 8 Wochen nach Röstung.
Es gibt viele Wege, eine gute Tasse Kaffee zuzubereiten. Manche Methoden sind besonders einfach, andere verlangen etwas mehr Technik und handwerkliches Geschick. Für den Einstieg empfehlen sich vor allem vier Varianten:
Selbst mit hervorragenden Bohnen gelingt der Kaffee nur dann gut, wenn Sie auf die Basics achten. Dazu zählt vor allem der Mahlgrad der Bohnen.
Je nach Methode braucht Kaffee einen bestimmten Mahlgrad. Für den Handfilter etwa ist mittelfein optimal, für die French Press eher grob, für die AeroPress kann es feiner sein. Ist der Kaffee zu grob gemahlen, wird er unterextrahiert und schmeckt sauer. Ist er zu fein, kann er überextrahiert und bitter wirken.
Auch die Dosierung zählt. Ein gutes Standardverhältnis liegt bei etwa 60 Gramm Kaffee pro Liter Wasser. Für eine Tasse (200 ml) also rund 12 Gramm. Arbeiten Sie, wenn Sie perfektionistisch sind, mit einer digitalen Feinwaage – das ist exakter als „ein Löffel pro Tasse“. Die Wassertemperatur sollte bei 92 bis 96 Grad liegen. Wenn Sie keinen Wasserkocher mit Temperaturanzeige haben, lassen Sie das kochende Wasser einfach 30 Sekunden stehen, bevor Sie es aufgießen.
Der Geschmack hängt von vielen Faktoren ab und jedes Brühsystem bringt eigene Vor- und Nachteile mit sich.
Filterkaffee hat ein klares, oft fruchtiges Aroma und eignet sich hervorragend, um verschiedene Bohnenprofile herauszuschmecken. Er verlangt aber Aufmerksamkeit bei der Zubereitung.
Vollautomaten sind bequem und liefern auf Knopfdruck konsistente Ergebnisse. Allerdings sind sie technisch komplex und oft auf Mischbohnen optimiert. Für Einzelbohnen oder helle Röstungen braucht es häufig manuelle Anpassungen.
Siebträgermaschinen gelten als Königsdisziplin. Hier haben Sie die volle Kontrolle – und Verantwortung. Wer sich einarbeitet, wird mit sehr aromatischen, körperreichen Espressi belohnt. Für Einsteiger ohne Vorkenntnisse kann diese Technik jedoch schnell frustrierend sein.
Für den Einstieg ist eine Kombination aus Handfilter und Mühle oft der beste und praktikabelste Weg.
Sie brauchen kein komplettes Barista-Setup, um guten Kaffee herzustellen. Es gibt aber einige Tools, die den Einstieg erleichtern und das Ergebnis verbessern.
Fehler | Problem | Was Sie stattdessen tun sollten |
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Zu grober oder zu feiner Mahlgrad | Verändert die Extraktion und führt zu saurem oder bitterem Kaffee | Den richtigen Mahlgrad für jede Methode ermitteln und testen |
Alte Bohnen verwenden | Aroma und CO₂ sind nach 6–8 Wochen deutlich reduziert | Frisch geröstete Bohnen kaufen und innerhalb eines Monats verbrauchen |
Ungenaue Dosierung | Der Kaffee wird zu stark oder zu dünn | Immer mit einer digitalen Waage arbeiten |
Falsche Wassertemperatur | Kochen zerstört Aromen, zu kaltes Wasser extrahiert nicht richtig | Auf 92–96 °C achten oder Wasser 30 Sekunden abkühlen lassen |
Schlechte Wasserqualität | Beeinflusst Geschmack und Technik | Gefiltertes oder weiches Wasser verwenden |